MobiliSta-Reallabor in der Sennestadt gestartet
Mobilität bringt Bewegung ins Leben. Ob zur Arbeit, zum Einkaufen, in die Schule, zum Sporttraining, zum Arzt, zum Konzertbesuch oder zum Treffen mit Freundinnen und Freunden: Die Möglichkeiten individueller Mobilität bereichern unser Leben auf sehr vielfältige Art und Weise. Doch in Anbetracht von Staus, Flächenverbrauch sowie Lärm- und Luftbelastung stellt sich die Frage, wie wir die Lebensqualität in unseren Städten durch neue Mobilitätsroutinen und technische Möglichkeiten nachhaltig steigern können. Denn eines ist klar: Die Zukunft der Mobilität „kann mehr“!
In diesem Sinne führten Moderatorin Bianca Bendisch und ihr Team die Gäste der MobiliSta-Auftaktveranstaltung am 15.02.2019 durch den Abend. Dabei stand es stets im Vordergrund des ergebnisoffenen Workshops, den Experimentierraum des MobiliSta-Reallabors als eine große Chance zur positiven Gestaltung des eigenen Stadtteils zu begreifen und zu nutzen. Dies zeigt sich auch in den Leitgedanken und Visionen, anhand derer die engagierten Bürgerinnen und Bürger der Sennestadt ihre Anforderungen, Wünsche und Ideen für die Mobilität der Zukunft diskutierten:
- Die Zukunft der Mobilität „kann mehr“: Wir kommen einfach, komfortabel und kostengünstig ans Ziel, schonen Umwelt und Gesundheit.
- Vielfalt schaffen: Wir schaffen uns Wahlmöglichkeiten, um mit unterschiedlichen Mitteln zum Ziel zu gelangen.
- Mobilität für Menschen: Wir haben unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse im Blick, wir tauschen uns aus und unterstützen uns, wir gestalten gemeinsam eine neue Mobilitätskultur.
- Kleine Ideen – große Wirkung: Wir erreichen mit wenig Aufwand viel Wirkung.
Auf Basis dieser Visionen galt es nun gemeinsam kreativ zu werden. Im Rahmen eines Mobilitäts-Speed Dating und eines begehbaren Wanddialoges leiteten die TeilnehmerInnen im Laufe des Abends konkrete Handlungsfelder und Ansätze ab, wie das Unterwegssein in der Sennestadt verbessert werden kann. Denn ein wesentliches Merkmal eines Reallabors ist es, dass Ideen als sog. Experimente von BürgerInnen ausprobiert und auf ihre allgemeine Umsetzbarkeit hin getestet werden können. Und so kristallisierten sich aus der Vielzahl unterschiedlicher Beiträge schließlich Schwerpunkte heraus, die im MobiliSta-Reallabor von eigenständigen Arbeitsgruppen engagierter BürgerInnen weiterverfolgt werden:
- Stadtbahn-Umstieg: Steigerung des Komforts an der Endhaltestelle der Stadtbahn durch verbesserte Abläufe.
- Nichtraucherschutz: Verbesserung des Nichtraucherschutzes an Haltestellen und anderen öffentlichen Orten, etwa durch eine Kippen-Sammelaktion.
- Radfahren: Einsatz für mehr Komfort und Sicherheit beim Radfahren, etwa durch eindeutige Markierungen der Wege auf Kreuzungen sowie verbesserte Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern im ÖPNV.
- Carsharing: Nicht immer lohnt es sich einen eigenen Pkw zu besitzen und trotzdem benötigt man manchmal ein Fahrzeug. Nicht zuletzt für solche Situationen soll Carsharing in der Sennestadt für mehr Mobilitätsoptionen sorgen.
- Bedarfshalte: Der Nahverkehr wäre flexibler, wenn Haltestellen nach Bedarf angefahren würden - geht das auch im Regionalbahn-/S-Bahn-Verkehr?
- Wunschschilder: Eigens gestaltete Verkehrsschilder können Verkehrsteilnehmer auf nette Art und Weise Botschaften vermitteln, z.B. auf spielenden Kindern aufzupassen.
- Sennestadtticket für alle: Einige Mieter in der Sennestadt können derzeit ein vergünstigtes Mieterticket für den ÖPNV testen. Ist dieses Modell für alle Sennestädter umsetzbar?
- Markt-Bus: Mobilitätseingeschränkte Personen tun sich schwer ihre Einkäufe zu tätigen und zu transportieren und nicht jeder hat ein Auto. Mit einem Rufbus zum Markt könnte Abhilfe geschaffen werden.
- Schüler: Was wünschen sich Schüler von der Mobilität der Zukunft?
Die Weiterentwicklung dieser Ideen zu durchführbaren Experimenten schreitet am 05.04.2019 bei einem Workshop im Sennestadthaus (17-20 Uhr) voran. Zu dieser Veranstaltung begrüßen wir auch Quereinsteiger, die sich gerne einer Gruppe anschließen und sich für die Mobilität in Sennestadt einbringen möchten. Wir heißen Sie herzlich willkommen!